

Das obere Sprunggelenk (OSG) ist ein komplexes Gefüge aus Knochen, stabilisiert durch Bänder und Muskeln. Die Sprungbeinrolle (Talus) wird geführt durch den Innen- und Außenknöchel. Die Bewegung in dieser Sprunggelenksgabel entspricht der Auf- und Abbewegung des Fußes. Ein Bandapparat stabilisiert das Gelenk sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite. Muskeln und Sehnen balancieren zudem aktiv das Gelenk; sie wirken wie Zügel.
Frische Außenbandverletzungen heilen bei konsequenter Therapie mit ausreichender Stabilität aus, in den meisten Fällen konservativ im Funktionsverband, nur bei besonders ausgeprägten Instabilitäten operativ durch Bandrekonstruktion. Sind die Beschwerden chronisch und resultieren aus einer alten Außenbandverletzung, sollte die Behandlung in einem ersten Schritt ebenfalls konservativ, d. h. nicht-operativ, erfolgen. Physiotherapie mit propriozeptiven Übungen für die Verbesserung der Geschicklichkeit und des Gleichgewichtes, verbunden mit Kräftigung der Muskulatur, führen nicht selten zu einer erheblichen Verbesserung, so dass sich für viele Patienten eine Operation erübrigt. Bleibt die Instabilität dennoch bestehen, sollte zur Verhinderung frühzeitigen Verschleißes eine Bandrekonstruktion durchgeführt werden. Für Patienten, die letztlich doch operiert werden müssen, bildet die vorangegangene Physiotherapie eine ideale Vorbereitung – auch für die postoperative Behandlung.
Operative Therapie
Mehrere operative Techniken sind seit Jahren etabliert. Das Ziel einer jeden Bandrekonstruktion (Bandplastik) ist eine möglichst anatomische Wiederherstellung der Bandverhältnisse, damit das physiologische Gelenkspiel im oberen, aber auch im unteren Sprunggelenk erhalten bleibt.
Zur Stabilisierung wird das vorhandene Bandmaterial verwendet (was gewöhnlich bei frischen Verletzungen möglich ist): die überdehnten, losen Bänder werden gerafft, so dass sie wieder stabilisierend wirken können. Alternativ wird (gerade bei alten Verletzungen mit Instabilität) auch eigenes Sehnengewebe (Sehne des kurzen Fußaußenrandhebers) verwendet, um stark lädierte Bänder zu ersetzen und eine sehr gute Festigkeit zu erreichen. Hierbei wird die verwendete Sehne durch Bohrkanäle im Außenknöchel und dem Sprungbein gezogen und vernäht.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung besteht in einer Ruhigstellung für etwa 4 Wochen, gefolgt von erneuter Physiotherapie. Eine Entlastung mit Unterarmgehstützen ist ebenfalls für 2 Wochen angezeigt. Nach etwa 4 Monaten ist auch die volle Sportfähigkeit wieder hergestellt.