Impingement-Syndrom
Das Impingementsyndrom oder Einklemmungssyndrom entsteht durch eine Verengung unter dem Schulterdachs mit nachfolgender Entzündung des Schleimbeutels und der Rotatorenmanschette. Ursachen für eine Verengung können sein:
- Knöcherne Auswüchse am Schulterdach
- Chronische Überlastungen
- Arthrose im Schultereckgelenk
- Sehnenrisse
- Kalkablagerungen in den Schulterweichteilen
- Instabilität
Es treten anfänglich häufig Schmerzen bei der Bewegung auf, die sich beim Heben des Armes beträchtlich verstärken. Der Grund ist eine Zunahme der Einklemmungsproblematik durch weitere Einengung unter dem Schulterdachs. Auch treten häufig nächtliche Beschwerden auf. Diese sind bedingt durch den vermehrten Druck des Oberarmkopfes auf die entzündeten Weichteile in liegender Position.
Therapie beim Impingement-Syndrom
Therapeutisch wird zunächst eine konservative Behandlung durchgeführt. Zur Anwendung kommen entzündungshemmende Medikamente, Eiskühlung, Elektrotherapie, Stoßwelle und Krankengymnastik. Sollte es durch die konservative Therapie nicht zu einer ausreichenden Linderung der Beschwerden kommen, ist eine operative Behandlung möglich.
Hierbei wird eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) des Schultergelenks durchgeführt. Dazu wird durch kleine Schnitte eine dünne Stabkammera in das Schultergelenk eingeführt, um die Schulterstrukturen genau zu beurteilen. Festgestellte krankhafte Veränderungen können sofort in der Schlüssllochtechnik über kleine Schnitte behandelt werden. In einem zweiten Schritt wird das Arthroskop in den Schulterdachraum eingeführt und dort zunächst der entzündete Schleimbeutel entfernt. Danach werden die Sehnen der Rotatorenmanschette genau beurteilt. Sollten keine Risse vorliegen, wird der Schulterdachraum erweitert, indem mit motorgetriebenen Fräsen der Knochen des Schulterdaches (Akromion) um ca. 5 mm abgetragen wird (subakromiale Dekompression). Weiterhin werden eventuell vorliegende Knochensporne entfernt. Manchmal ist eine arthroskopische Teilentfernung des Schultereckgelenks notwendig, um eine genügende Schulterdacherweiterung zu erzielen.
Nachbehandlung
Postoperativ können die Hautfäden nach 10 Tagen entfernt werden. Eine Ruhigstellung der Schulter in einem Verband ist meist nur für drei bis vier Tage erforderlich. Danach sollte sofort mit Bewegungsübungen begonnen werden. Eine begleitende medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten ist häufig angezeigt. Weiterhin sollte eine krankengymnastische Übungsbehandlung erfolgen. Die Dauer der Nachbehandlung beträgt oft mehrere Wochen und verlangt Geduld von Patient und Therapeut.